Die Brennnessel - eine Heilpflanze

Die Brennnessel - eine wichtige Heilpflanze

Die häufig als lästiges Unkraut verunglimpfte Pflanze hat als Heilpflanze eine lange Geschichte: Das erste dichterische Loblied wird der Brennnessel durch den römischen Dichter Catull (57 nach Christi) zuteil, der diese Pflanze lobpreiste, nachdem sie seinen Schnupfen und Husten heilte.

Und Dioskurides, ein griechischer Arzt des 1. Jahrhunderts nach Christi, behandelte mit der Brennnessel bereits die gleichen Krankheiten, bei denen sie noch heute Anwendung findet.

Sie ist ein wichtiges Heilmittel zur Behandlung von Erkrankungen und Entzündungen der Harnwege, bei Nierenentzündung, Wassersucht, Nieren- und Harngrießbildung, ja selbst Nierensteine konnten schon erfolgreich mit der Nessel behandelt werden. Die stuhlgangfördernde Wirkung dieser Pflanze bringt Schlacken zum Abgang, der Stoffwechsel wird angeregt, Blutarmut positiv beeinflusst und schließlich stärkt die Nessel die Widerstandskraft gegen Anfälligkeiten, wie die Neigung zu Erkältungen oder zu rheumatischen und gichtischen Erkrankungen. Die blutstillende Wirkung der Brennnessel vermag die Behandlung von Blutbrechen, Bluthusten und Blutharnen aber auch eine zu starke Monatsperiode günstig zu unterstützen.

Der frische Presssaft oder Salat aus jungen Blättern ist eine wirkungsvolle Frühjahrskur, die uns hilft, die alljährliche Niedergeschlagenheit und Übermüdung zu überwinden. Jüngste Untersuchungen der Pflanze haben ergeben, dass die Brennnesselextrakte den Blutzuckergehalt senken.

Die Volksmedizin verwendet noch heute den Absud der klein geschnittenen Wurzel, vermischt mit einem Weinessig als Haarwuchsmittel gegen frühzeitigen Haarausfall und gegen Schuppenbildung. Gegen Magenbeschwerden und Sodbrennen verwendet die Volksmedizin den Brennnesselschnaps. Die Brennnessel blüht von Juli bis August und wird - blühend oder nicht, von Mai bis Ende Juli gesammelt.

Wichtig:
Bei Wasseransammlungen (Ödemen) infolge einer eingeschränkten Herz- und Nierentätigkeit sollte die Brennnessel nicht angewandt werden. Es sind nur die jungen Pflanzen zu verwenden, da es sonst zu Magenreizungen kommen kann.