Besondere Hautpflege bei Psoriasis und Neurodermitis

Psoriasis (Schuppenflechte) oder Neurodermitis sind zum Teil erblich bedingte Hauterscheinungen, die schubweise zum Ausbruch kommen. Weitere Faktoren, die meist in den Bereichen Ernährung, Umwelt oder psychische Belastung liegen, tragen zum Krankheitsausbruch bei. Eine angepasste Pflege der Haut kann helfen.

 

Es wächst die Erkenntnis, dass sich einige der in Kosmetika üblicherweise verwendeten Hilfsstoffe nicht für die Pflege der für Psoriasis anfälligen Haut eignen. Konservierungsmittel können aufgrund der gestörten Hautbarriere zu unerwünschten Sensibilisierungen führen. Duftstoffe bestehen in der Regel aus einer Vielzahl nicht deklarierter Einzelkomponenten und haben ebenfalls ein allergenes Potenzial. Mineralöle bremsen bei höherer Dosierung aufgrund ihrer abdeckenden (okklusiven) Eigenschaften die eigene Regeneration der Haut. Emulgatoren können Störungen innerhalb der Barriereschichten der Haut verursachen. Psoriasis-Schübe können durch den Kontakt mit nicht-physiologischen Stoffen ausgelöst werden. Auch deshalb sollte die verwendete Kosmetik möglichst wenige Inhaltsstoffe und noch weniger Hilfsstoffe enthalten.

 

Andererseits können aber auch körpereigene Stoffe die Haut reizen, wie zum Beispiel eingetrockneter Schweiß. Deshalb sollte die Kleidung luftig und atmungsaktiv sein. Außerdem sollten alle Juckreiz erhöhenden Materialien, wie zum Beispiel Wolle oder Imprägnierungen, gemieden werden. Auf überflüssige Kosmetika ist zu verzichten. Hinsichtlich der Hautreinigung sollten soweit wie möglich stark entfettende Seifen und insbesondere Flüssigseifen mit oberflächenaktiven Rückfettern gemieden werden. Dagegen werden reizfreie Ölbäder empfohlen.

 

Hinsichtlich der täglichen Hautpflege ist auf eine ausreichende Fettung der Haut zu achten. Die Fettung kann durch ein reines Öl-Präparat oder eine Emulsion erfolgen. Bei Emulsionen ist jedoch zu bedenken, dass die Emulgatoren, ähnlich wie bei den Reinigungsprodukten, unter Umständen kontraproduktiv wirken können. Empfehlenswert sind daher wasser- und ölhaltige, ggf. auch harnstoffhaltige Cremes, die möglichst wenig oder gar keine Emulgatoren enthalten. Da klimatische Schwankungen (warm, kalt; feucht, kalt), Pilzinfektionen und trockene, für Fremdstoffe durchlässige Haut zu typischen Provokationsfaktoren gehören, ist auf den Hautschutz besonders Wert zu legen. Das heißt, die Pflege muss gegebenenfalls auch saisonal und witterungsbedingt angepasst werden.

Provokationsfaktoren wirken jedoch nicht nur über die Haut, sondern befinden sich auch in Medikamenten und Nahrungsmitteln. Aus ganzheitlicher Sicht sollte dieser Bereich gründlich und kritisch geprüft werden.

Empfehlenswerte Wirkstoffe in den Pflegecremes können zum Beispiel sein:

Olivenöl (fettende Komponente)

D-Panthenol (heilungsunterstützend)

Jojobaöl (fettende Komponente)

Vitamin A (regenerationsbeschleunigend)

Shea-Butter (fettende Komponente)

Vitamin E (Hautschutzkomponente)

Linolsäure (essentielle Fettsäure)

Aloe-Vera (antimikrobiell und feuchtigkeitsspendend)

Phosphatidylcholin (stabilisiert kurz- und langfristig die Hautbarriere; Bestandteil von Liposomen)

Hamamelis (heilungsfördernd, adstringierend) Harnstoff (schuppenlösend, feuchtigkeitsspendend, juckreizlindernd)