Behandlung von Depressionen

Behandlung von Depressionen

Die medikamentöse Therapie einer Depression richtet sich vor allem nach der Art der Depression und liegt in der Hand des behandelnden Arztes. Bei psychogenen Depressionen sollten überwiegend psychotherapeutische Maßnahmen ergriffen werden.

In Einzelfällen kann sich eine zusätzliche Anwendung von Antidepressiva als nützlich erweisen. Auch endogene Depressionen müssen psychotherapeutisch gestützt werden. Daneben gelten gezielt stimmungsaufhellende Medikamente als wichtigste Ergänzung. Bei körperlich begründeten Depressionen muss zuerst die zugrunde liegende Störung behandelt werden; Psycho- und Soziotherapie sowie Antidepressiva können zusätzlich hilfreich sein.

Psychopharmaka sind Arzneimittel, die eine gezielte Wirkung auf das Seelenleben eines Menschen ausüben. Dazu gehören Antidepressiva, Neuroleptika sowie Beruhigungs- und Weckmittel. Indirekt zählt man auch die Lithiumsalze, Schlaf- und bestimmte Pflanzenheilmittel dazu.

  • Antidepressiva, die weder merklich dämpfen noch aktivieren, 
  • Antidepressiva, die einen antriebssteigernden Effekt haben und
  • Antidepressiva, die vor allem beruhigen, entspannen und damit angstlösend wirken.

Neuroleptika kann man im wesentlichen in zwei Gruppen einteilen: Die einen werden vor allem bei der Behandlung von Psychosen eingesetzt, die anderen bewähren sich bei Unruhe-, Erregungs- und Angstzuständen sowie Schlafstörungen.

Beruhigungsmittel, auch Tranquilizer genannt, wirken beruhigend, angstlösend und schlaffördernd. Sie können süchtig machen, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Manche wirken sich noch sehr lange nach dem Aufwachen negativ auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit aus (Hangover-Effekt).

Lithiumsalze sind jene Medikamente, die bei immer wieder ausbrechenden depressiven Phasen einen Rückfall verhindern helfen. Besonders wirksam sind sie bei Erkrankungen, die eine manische und eine depressive Phase aufweisen. Sie haben dann vielfach auch eine vorbeugende Wirkung, so dass die häufig wiederkehrenden manischen Phasen verhindert werden können. Gelingt dies nicht, so zeigt sich unter der Einnahme von Lithiumsalzen aber häufig eine Verkürzung der manischen Phase mit einem geringeren Schweregrad. Insgesamt treten die manischen Phasen seltener auf. Lithiumsalze müssen sehr sorgfältig dosiert werden. Das gelingt nur, wenn die Betroffenen gut mit dem Arzt zusammen arbeiten. Die Dosierung wird dann langsam an die Bedürfnisse des Einzelnen angepasst. Die antidepressive Wirkung setzt häufig erst nach vier bis sechs Wochen ein. Die gegen eine Manie gerichtete Wirkung kann aber schon nach einer Woche greifen. Um die Gefahr eines Rückfalls zu verringern, sollten Lithiumsalze über mindestens sechs Monate eingenommen werden. Wird das Medikament zu früh abgesetzt oder die Einnahme unterbrochen, so kann der gesamte Erfolg zunichte gemacht werden.