Auf Reisen mit Hund und Katze - Teil II

Auf Reisen mit Hund und Katze - Teil II

Spezielle Reisevorbereitung

 

Der Urlaub ist gebucht und die Entscheidung, den vierbeinigen Hausgenossen mitzunehmen ist gefallen. Auch die Planung der Autofahrt ist durchgeführt und die Unterbringung des Tieres am Urlaubsort ist geklärt (siehe auch die Mai-Ausgabe von Gesundheit aktuell).

Dennoch sind gerade vor Reisen ins Ausland einige weitere spezielle Vorbereitungen nötig:

Generell ist seit Juli 2004 bei Reisen innerhalb der europäischen Union für Hunde, Katzen und Frettchen ein europäischer Heimtierpass vorgeschrieben, in dem, analog zu den bisher verwendeten Impfpässen, die Daten des Besitzers sowie des Tieres eingetragen werden müssen. Des Weiteren werden in diesem Pass Impfungen, tierärztliche Untersuchungen, Wurmkuren sowie Behandlungen gegen Zecken eingetragen.

Neu ist in diesem Zusammenhang die Pflicht der eindeutigen Kennzeichnung des Tieres auf das der Pass ausgestellt wurde. Diese Kennzeichnung kann entweder in Form einer gut lesbaren Tätowierung oder aber durch Implantation eines Mikrochips erfolgen.

Der Heimtierpass, ohne den keine Reisen ins europäische Ausland mehr möglich sind, erfolgt nach wie vor durch den Haustierarzt.

Nach wie vor ist grundsätzlich bei Reisen ins Ausland eine aktuelle Tollwutimpfung vorgeschrieben.

Abweichend davon stellen einige europäische Länder (Schweden, Irland sowie das vereinigte Königreich) strengere Anforderungen an die Einreise von Haustieren, in Form einer Tollwut-Antikörperuntersuchung sowie besonderer Bestimmungen im Bezug auf Bandwurm- und Zeckenbekämpfung. Zum Teil muss in diesem Fall die Reisevorbereitung bis zu 9 Monate vor der eigentlichen Reise beginnen.

Detailiertere Informationen zu speziellen Einreisevorschriften erhalten Sie bei Ihrem Haustierarzt oder dem für Ihre Stadt zuständigen Veterinäramt.

Doch nicht nur die rechtlichen Vorgaben des Urlaubslandes sollten unbedingt berücksichtigt werden, auch spezifische Gefahren bestimmter Regionen müssen beachtet werden. So muss gerade im Mittelmeerraum, aber auch in bestimmten Regionen Mitteleuropas, mit Infektionen gerechnet werden, die in Deutschland aufgrund des kälteren Klimas keine, oder nur eine untergeordnete Bedeutung haben. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang vor allem die Leishmaniose und der Befall mit Herzwürmern (Dirofilarien), die durch Sandmücken (eine für subtropische Gebiete typische Stechmückenart) übertragen werden, sowie die Babesiose und die Ehrlichiose, bei denen die Infektion durch Zecken als Vektor verbreitet wird.

In Risikogebieten ist eine Prophylaxe, vor allem gegen blutsaugende Insekten dringend anzuraten. Hierzu stehen Halsbänder oder Ampullen zum Auftragen auf die Haut zur Verfügung. Bewährt hat sich hierbei, unabhängig der Aplikationsart, der Wirkstoff Permethrin. In besonders risikoreichen Gebieten kann auch eine prophylaktische Behandlung gegen die jeweilige Infektion sinnvoll sein.

Sowohl die Insektenprophylaxe als auch eine eventuelle prophylaktische Therapie sollte schon einige Tage vor der Reise begonnen werden, um vom ersten Urlaubstag an einen möglichst optimalen Schutz zu bieten.

Da dieser Artikel sicher nur einen Überblick über sinnvolle Reisevorbereitungen bieten kann, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Beginn der Reise Ihren Haustierarzt zu kontaktieren, mit diesem die Reiseplanung zu diskutieren, um so einen möglichst unbeschwerten Urlaub ohne Komplikationen verleben zu können.

© Christian Bank (Tierarzt)

Kleintierpraxis Dr. Lewitschek