Diagnose Brustkrebs
Brustkrebs ... ein Schock für jede Frau, die bei ihrem Arzt diese Diagnose hört. Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 50.000 Frauen daran.
In den westlichen Ländern ist Brustkrebs die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen überhaupt. Über die Faktoren, die dafür verantwortlich sind, herrscht noch Unklarheit. Umwelteinflüsse, Lebensweise und Erbanlagen - alle können Krebs auslösen.
Hormontherapie bei Brustkrebs ein fester Therapiebestandteil
Die Hormontherapie bei Brustkrebs ist heute ein fester Bestandteil der adjuvanten Therapie. Die Hormontherapie kommt als Ergänzung zur Behandlung des bösartigen Tumors in der Brust und zur Behandlung von Tochtergeschwülsten in Frage. Eine große Zahl der Brustkrebstumore werden durch weibliche Hormone, speziell Östrogen, in ihrem Wachstum stimuliert und können durch den Entzug dieser Hormone zum Beispiel mit Hilfe so genannter Anti-Östrogene im Wachstum gebremst werden. Je nach Art des Brustkrebs, Hormonrezeptorstatus, Alter und Risikoprofil gibt es unterschiedliche Therapieansätze bei Brustkrebs mit Hormonen.
Welche Hormone sind relevant?
Östrogene und Gestagene, beides weibliche Hormone, können bei der Entstehung und dem weiteren Wachstum von Brustkrebs eine Rolle spielen.
Östrogene werden vor den Wechseljahren hauptsächlich in den Eierstöcken gebildet. Mit Ausbleiben der Regelblutung versiegt diese Produktionsquelle. Nach den Wechseljahren wird an anderen Stellen des Körpers, hauptsächlich in Muskel- und Fettgewebe, der Leber und im Brustdrüsengewebe weiterhin geringe Mengen des Hormons oder einer Vorstufe davon, das Androstendion gebildet. Androstendion wird mit Hilfe eines Enzyms, der Aromatase zu Östrogen umgewandelt.
Gestagene sind ebenfalls weibliche Hormone, die unter anderem den Östrogenspiegel im Blut senken und die Synthese von Östrogenrezeptoren hemmen.
Hormone und Brustkrebs
Hormone, insbesondere Östrogen stimuliert das Wachstum von einigen Brustkrebstumoren. Die Tumore, die sich in ihrem Wachstum von Hormonen beeinflussen lassen, besitzen Bindungsstellen für die Hormone, so genannte Hormonrezeptoren.
Heutzutage werden nach der Operation die entnommenen Krebszellen histologisch auf den Gehalt der Hormonrezeptoren untersucht, es wird dabei der Hormonrezeptorstatus bestimmt. Man misst hierbei sowohl die Anzahl der Rezeptoren für Östrogene als auch für Gestagene. Ab einer gewissen Anzahl der Hormonrezeptoren bezeichnet man den Brustkrebs als "Rezeptor-positiv". Bei 60 Prozent der bösartigen Brusttumoren von jüngeren Frauen (vor den Wechseljahren) und 75 Prozent von älteren Frauen (nach den Wechseljahren) trifft dies zu.
Eine Hormontherapie dient dazu, die östrogenbedingte Wachstumsstimulation auf die Tumorzellen zu vermindern.
Je höher der Gehalt eines Tumors an Hormonrezeptoren, um so wahrscheinlicher ist es, dass sein Wachstum durch eine Form der Hormontherapie gebremst werden kann. Je nach Anzahl der Östrogen- und Progesteronrezeptoren der Tumorzellen, dem Alter der Patientin, dem Menopausenstatus, dem Rückfallrisiko sowie der Art und Anzahl der infiltrierten Organe gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. Die Hormontherapie und die Chemotherapie ergänzen sich im Nutzen und können hintereinander angewendet werden.
Nutzen der Hormontherapie
In mehreren großen Studien hat sich der Wirkstoff Exemestan, ein so genannter Aromatase-Inaktivator, der den Fachärzten seit gut vier Jahren als Therapieoption zur Verfügung steht, als Alternative zum bisherigen so genannten Goldstandard Tamoxifen bewährt. Führende Spezialisten haben im Rahmen eines Symposiums in San Antonio auch hervorgehoben, das eine Behandlung mit Exemestam nicht den gefürchteten Knochenabbau ( Reduzierung der Knochendichte) zur Folge hat und signifikante Brusttumorschrumpfungen bei postmenopausalen Frauen, die im Vorfeld eines operativen Eingriffs mit Exemestan behandelt worden sind. Therapien zur Reduktion des Tumorvolumens können Frauen eine brusterhaltende Operation anstelle einer totalen Brustentfernung ermöglichen.
Nebenwirkungen der Hormontherapie
Die Nebenwirkungen der Hormontherapie gegen Brustkrebs sind, im Gegensatz zu der Chemotherapie, insgesamt geringer ausgeprägt und beeinträchtigen die Lebensqualität nicht.
Sollten Sie noch weitere Fragen haben, so wenden Sie sich an den Arzt Ihres Vertrauens